Chronische Schmerzen

Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden, kommen häufig mit folgenden oder ähnlichen Aussagen in eine psychotherapeutische Praxis:

"Ich habe seit langem Schmerzen. War schon bei verschiedenen Ärzten und nehme Schmerzmittel. Mein Arzt hat mir eine Psychotherapie empfohlen. Aber was soll ich mit Psychotherapie? Ich habe doch Schmerzen. Was hat das mit meiner Psyche zu tun"?.

Diese Frage ist berechtigt. Sie haben Schmerzen, weil Ihr Körper Ihrem Gehirn die Information einer Schädigung (z.B. Entzündung, Bruch, Bandscheibenvorfall, Krampf u.v.m.) vermittelt. Im Grunde sind Schmerzreize überlebenswichtig, da sie den Körper vor einer weiteren Schädigung schützen sollen. Sie nehmen dann z.B. eine Schonhaltung ein (Gipsverband bei einem Bruch, Vermeidung bestimmter Bewegungen bei einem Bandscheibenvorfall etc.).

Als kurzfristige Anpassung an die Schädigung des Körpers ist das eine sinnvolle Strategie, aber wie lange soll / darf ich schonen? Was wenn die Schmerzen zu Wesensveränderungen führen? Vielleicht haben Sie das Gefühl, dass Sie seit Beginn der Schmerzen gereizter sind, weniger aktiv sind, die schönen Dinge des Lebens nicht mehr genießen können? Vielleicht sind Sie dadurch niedergeschlagen, hoffnungslos, verzweifelt und die Schmerzen verstärken sich?


Unser seelisches Gleichgewicht hat großen Einfluss auf das Erleben und Bewerten des Schmerzreizes. Seelische Probleme können einerseits Schmerzen verstärken, aber genauso können Schmerzen auch umgekehrt seelisches Leid verursachen. In solchen Fällen, kann Psychotherapie helfen zu lernen mit den Schmerzen umzugehen und sich nicht mehr von diesen beherrschen zu lassen.

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