Essstörungen

Je nach Art der Essstörung kommen Menschen mit Essstörungen selten aus eigenem Antrieb in die Behandlung bzw. nicht um primär die Essstörung behandeln zu lassen.

Es lassen sich grob 4 Typen von Essstörungen unterscheiden: der anorektische und der bulimische Typ, jeweils in der typischen und der atypischen Form. Essstörungen sind dadurch gekennzeichnet, dass sich die Betroffenen sehr viel mit dem Thema Essen und Nahrung beschäftigen. 

Bei der Anorexia nervosa liegt zudem ein deutlich reduzierter BMI (Body-Mass-Index= Köpergewicht in kg / das Quadrat der Größe in m) und eine sogenannte Körperschemastörung vor. D.h. die Betroffenen nehmen sich selbst als zu dick wahr, obwohl sie objektiv gesehen deutlich unterernährt sind. Diese Erkrankung hat ihren Ursprung meistens in der Jugend bzw. dem jungen Erwachsenenalter. Sie betreiben sehr viel Sport, vermeiden "gefährliche" Nahrungsmittel und zeichnen sich häufig durch ein großes Ausmaß an Kontrolle und Leistungsbestreben aus.

Bei der Bulimia nervosa ist der BMI meist im normalen Bereich. Typischerweise leiden die Betroffenen unter regelrechten Essattacken, gefolgt von Erbrechen aufgrund des erlebten Kontrollverlustes und der Angst zuzunehmen. Wie die Anorexie liegt der Beginn der Erkrankung meist in der Jugend / dem jungen Erwachsenenalter. 


Beide Erkrannungen sind langfristig mit körperlichen Schädigungen verbunden (Zahnfäulnis, Schädigung der Speiseröhre, Ausbleiben der Regelblutung, metabolischen Veränderungen, Störungen des Mineralienhaushaltes, Schädigung der Muskulatur bis zum Herzmuskel u.v.m).


Die Behandlung von Essstörungen und v.a. der Anorexia nervosa kann nur gelingen, wenn die Betroffenen an einer Behandlung interessiert sind. Je nach Schwere der Erkrankung kann eine stationäre Aufnahme sinnvoll sein. Bei einer ambulanten Behandlung der Essstörung steht die Normalisierung des Essverhaltens und des Körpergewichts im Vordergrund. Gleichzeitig lernen die Betroffenen ihre Bedürfnisse wahrzunehmen und adäquat auszudrücken, Problemlösefähigkeiten zu verbessern und Spannungen durch hilfreiche Strategien zu reduzieren. 

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